Wir haben noch einige Tipps, wenn Sie Handwerker für Ihr Bauvorhaben auswählen:
1. Ein Handwerker ist nicht der Bauleiter, der später die Renovierung abnimmt und kontrolliert.
In der heutigen Zeit ist es schwierig, einen zuverlässigen, verantwortungsbewussten Bauleiter zu finden, der die Arbeit der Handwerker koordiniert und alles zusammenhält. Warum ist das so? Es wird zwar viel gebaut, doch die Konkurrenz ist sehr groß, sodass es einzelne Handwerker immer schwerer haben zu überleben. Die Löhne bleiben niedrig und unzuverlässige Unternehmen bezahlen Handwerker nicht. So schließen sich viele Handwerker zu Teams zusammen, um so das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Aber wer ist dabei der Bauleiter?
Das wird oft spontan entschieden, oft ist es der älteste Handwerker, der eventuell auch ein Auto hat. Dabei bleibt er dennoch der Handwerker, der auf der Seite der Handwerker agiert und vielleicht das Interesse der Kunden aus dem Blick verliert. Die Handwerker sind einfach gestrickt und folgen dem Motto: Gib mir das Geld, sag mir was zu tun ist, und ich werde das regeln. Dabei interessiert viele Handwerker nicht, ob die Kunden eigene Wünsche haben oder ob eine Expertise notwendig ist. Oft ist Geld die einzige Motivation, und nicht die Kundenwünsche, die den Auftrag aufwendiger und komplexer machen können.
2. Wählen Sie von Anfang an einen Betrieb, der bereits lange im Handelsregister geführt wird und aussagekräftige Referenzen vorweisen kann.
Viele Bauherren sparen an dieser Stelle, allerdings müssen die Leistungen später durch die Garantie gedeckt werden. Sie sollten nicht vergessen, dass Sie später vielleicht Garantieleistungen in Anspruch nehmen müssen. Fragen Sie vorab, ob die Handwerker auch später noch erreichbar sind.
Einfacher ist es, wenn Sie Leistungen ortsansässigen Firmen in Anspruch nehmen und vorab auf der Baustelle nach dem Rechten sehen. So lässt sich feststellen, ob gewissenhaft und sauber gearbeitet wird. Nehmen Sie sich die Zeit und vermeiden so böse Überraschungen. Oft zeigt sich zu diesem Zeitpunkt, ob Sie mit dem Bauleiter zurechtkommen, und ob er bereit ist, Ihnen zu helfen. Beobachten Sie, wie er über Details spricht, und ob er neue Ideen einbringt. Fragen Sie ruhig zu Details der Arbeiten und der Baustelle nach. Prüfen Sie auch, ob auf der Baustelle Ordnung herrscht und wie es mit der Sauberkeit aussieht, denn davon hängt viel ab.
3. Treffen Sie nie Absprachen nur per Handschlag. Zum einen ist es in vielen Fällen gesetzlich verboten, zum anderen ist das Chaos ohne Vertrag vorprogrammiert.
Sie können schwerlich beweisen, dass Sie z.B. bereits Geld gezahlt haben. Außerdem bietet ein Vertrag Sicherheit und Garantien.
4. Sie sollten Handwerker nie zu schnell bezahlen. Mit Hilfe des Bauvertrages sollte das Budget so konzipiert sein, dass Sie immer die Kontrolle haben.
Leider ist die Bezahlung für viele Handwerker die einzige Motivation. Wenn Bauherren zu schnell zahlen, bleibt die Motivation aus und unzuverlässige Handwerker machen, was sie wollen. Wenn Vorauszahlungen für Material gefordert werden, sollten Sie nicht mehr als 30 Prozent des Warenwertes zahlen. Dies ist nur sinnvoll bei großen Bauvorhaben und ortsansässigen Firmen.
Bei kleineren Arbeiten sollten Sie vorab absprechen, dass die Handwerker das Material selbst einkaufen und Sie nach Rechnungstellung dann die Rechnung begleichen. Weitere Arbeiten werden dann nach Fortschritt bezahlt. Beherzigen die Regel: Erst die Arbeit, dann das Geld.
5. Das Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ hat einen wahren Kern, denn Sie sind und bleiben der Bauherr.
Egal, wie Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Sie der Bauherr sind. Das gilt vor allem dann, wenn Sie mit verschiedenen Handwerkern arbeiten. Das heißt nun nicht, dass Sie alles dem Bauleiter überlassen sollten. Stellen Sie Fragen, denn dumme oder unnötige Fragen gibt es auf einer Baustelle nicht. Prüfen Sie mindestens einmal in der Woche, ob alles ordnungsgemäß abläuft und die Arbeiten sauber ausgeführt werden. Wenn nötig, sollten Sie auch höflich auf Mängel und Fehler hinweisen.
Machen Sie dem Bauleiter deutlich, dass Sie die Kontrolle haben und den Wunsch hegen, dass alles reibungslos abläuft. Als Beispiel sollte etwa in einer Wohnung nicht geraucht werden oder das Treppenhaus sauber gehalten werden.Bleiben Sie immer höflich und konsequent. So erzielen Sie ein gutes Ergebnis bei Ihrem Bauvorhaben, auch mit unterschiedlichen Handwerkern. Nach Möglichkeit sollten Sie alles ausschließlich mit dem Bauleiter besprechen, da er meist mit vielen Handwerkern auf Stundenbasis oder mit Pauschalen arbeitet, sodass Vorgaben auch vergessen werden können.
Wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Dieses Sprichwort passt gut zur Baubranche und wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps mit Ihrem Bauvorhaben weiterhelfen konnten.